In dem vom SNF geförderten Forschungsprojekt „Die digitale Gesellschaft: Erkundungen in unbekannten Terrains“ interessierten wir uns in drei explorativen Studien für zentrale Frage- und Problemstellungen durch den zunehmenden Prozess der gesellschaftlichen Digitalisierung: Wie rekonfiguriert sich das Person-Sein und das Soziale im Zeitalter der Digitalisierung? Welche normativen Reflexionen und Handlungsempfehlungen können daraus entwickelt werden? Welche Herausforderungen stellen sich dadurch für Theoriebildungen? Zur Annäherung an die Beantwortung dieser Fragestellungen richteten wir unser Augenmerk auf zentrale Entwicklungen, die nicht nur theoretisch interessant, sondern vor allem auch in praktischer Hinsicht von hoher Relevanz sind und/oder zukünftig sein werden. Die drei praktischen Anwendungsfelder des interdisziplinären Forschungsverbunds behandelten die Themen: (1) „Algorithmic Social Assessment
Systems“ (z.B. Social Credit Systems), (2) Blockchains und Smart Contracts sowie (3) Aspekte der Robotik am Beispiel von Sexrobotern.
Trotz der kurzen Förderdauer und der Neuartigkeit der untersuchten Fragestellungen konnten in allen drei Projektmodulen sehr gute Ergebnisse erzielt werden, die sich in zahlreichen Outputs, wie Publikationen, internationalen Konferenzbeiträgen sowie Beiträge in öffentlichen Medien widerspiegeln.
Jenseits des Zieles eine Förderung von Qualifikationsprojekten hatten wir im Antrag zu diesem Projekt die folgenden Ziele formuliert: (1) die Präsentation von mindestens sieben Papers auf internationalen Konferenzen, darauf aufbauend pro Projektmodul (2) einen (referierten) Journalartikel (oder äquivalente Publikationen) und (3) jeweils zwei Beiträge in öffentlichen Medien sowie (4) die Organisation einer internationalen Konferenz (in Kooperation mit den Berkman Klein Center of Internet & Society der Harvard University).
Folgende Ergebnisse konnten erzielt werden:
Ad(1): Neun Beiträge im Rahmen internationaler Konferenzen, u.a. in Australien, Belgien, Deutschland und der Schweiz (Details siehe Outputdaten).
Ad (2): Bereits zur Publikation angenommen oder im Begutachtungsprozess befindlich sind die folgenden wissenschaftlichen Beiträge:
- Meckel, M.: Der berechenbare Mensch. Was die digitale Evolution mit unserer Individualität und Freiheit macht. In Pörksen, B & Narr, A (Hrsg.): Schöne digitale Welt. Köln : Halem, 2020, S. 120-137.
- Kostka, G., Steinacker, L., Meckel, M. (2021). Between security and convenience: Facial recognition technology in the eyes of citizens in China, Germany, the UK and the US. Public Understanding of Science, forthcoming.
- Becker, Ingrid, “I see what you don’t – Reading Blockchain Symptomatically,” Journal: Technology and Language (Review)
- Beschorner, T., Krause, F. (2021): Dingsbums. Sex mit der Maschine, Monographie (kurz vor der Fertigstellung).
Ad (3): Unsere Arbeiten stiessen auf eine breite Resonanz in öffentlichen Medien, u.a. durch die Beiträge:
- Beschorner, Thomas; Meckel, Miriam & Steinacker, Lèa: Kapitalismus geht auch ohne Demokratie. In: Zeit Online (2019)
- Beschorner, Thomas; Meckel, Miriam & Steinacker, Léa: #China. Der kommunistische Traum im Datenraum. In: ada-Magazin (2019)
- Beschorner, Thomas: Wenn der Mensch mit der Maschine. In: Neue Zürcher Zeitung NZZ (2019)
- Beschorner, Thomas & Meckel, Miriam: Künstliche Intelligenz: Mut zum Träumen. In: Die ZEIT 27 (2018)
- Krause, Florian; Phan, Iris: Interview «Die Puppen haben alle Namen – Hype um ‚Sexroboter‘» von Jelena Gučanin für die Zeitschrift «an.schläge – das feministische Magazin» 2020
- Meckel, Miriam: Das Mensch-Maschinozän. Werden schriftstellernde Algorithmen bald die besseren Geschichtenerzähler sein? In: Neue Züricher Zeitung (2019)
- Meckel, Miriam: Algorithmische Demokratie: Lasst die Daten entscheiden. In: Handelsblatt (2019)